7 Tipps zum Backen mit veganen Buttersatz
Wer kennt es nicht? Die Lust auf eine selbstgebackene Leckerei aus dem Ofen ist groß, doch in jedem klassischen Rezept, das einem zwischen die Finger kommt, ist Butter eine der Hauptzutaten. Egal ob Kuchen oder Quiche – die Zutat soll für Geschmack sorgen.
Was also tun, wenn…
- … Du Dich vegan ernährst?
- … Du auf tierisches Fett oder Milchprodukte verzichten möchtest bzw. musst?
- … Du gerade keine Butter im Haus hast?
Keine Sorge! Auch unter diesen Umständen musst Du keinesfalls auf ein saftiges Stück Kuchen und den ganzen Geschmack verzichten. Zwar ist die Butter bekanntlich ein hervorragender Geschmacksträger und verbessert zugleich die Klebeeigenschaften des Mehls, sodass Teige schön geschmeidig und Backwaren schön saftig werden. Dennoch gilt: Ob herzhafter Mürbeteig oder süßer Rührteig – grundsätzlich kommen alle Teige auch ohne Butter aus. Die lässt sich nämlich ganz einfach mit rein pflanzlichen Alternativen ersetzen. Ob veganer Butterersatz, Margarine, Öl, Kokosfett, oder Nuss- bzw. Fruchtmus, Avocado oder Joghurt – wir zeigen Dir du ganz einfach den passenden Ersatz findest!
1. Veganer Butterersatz
Butter ist eines der tierischen Produkte, die in der veganen Ernährung selbstverständlich keinen Platz finden. Wie gut, dass inzwischen auch einige rein pflanzliche Varianten auf dem Markt erhältlich sind.
Die meisten veganen Butteralternativen bestehen vorwiegend aus pflanzlichen Ölen und Fetten (z.B. Sonnenblumenöl, Rapsöl, Kokosöl). Hinzu kommen in der Regel Emulgatoren sowie (natürliche) Farbstoffen und Aromen. Je nach Zusammensetzung kommt das Ergebnis tatsächlich optisch sehr nah an die herkömmliche Butter heran, und auch der Geschmack bleibt gleichwertig. Wer beim Backen von Kuchen und Kochen also nur ungern auf den klassischen Buttergeschmack verzichten möchte, kann ihn durch ein pflanzliches Produkt ersetzen.
2. Margarine statt Butter zum Backen
Wenn es um pflanzliche Alternativen zu Butter geht, denken viele direkt an Margarine. Doch aufgepasst: Nicht jede Pflanzenmargarine ist grundsätzlich vegan. Bei der Herstellung der fett-haltigen Masse werden häufig auch Produkte tierischen Ursprungs verwendet. Wer eine rein pflanzliche Alternative sucht, sollte deshalb genau hinsehen. Wenn folgende Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste stehen, ist die Margarine in der Regel nicht vegan:
- Molke: Molke ist ein Nebenprodukt der Käseherstellung, das in Margarine gerne als Säuerungsmittel eingesetzt wird.
- Magermilch(puvler): Bei Magermilch handelt es sich um ein aus Rohmilch gewonnenes Produkt. Ist es auf der Zutatenliste angegeben, ist die Margarine also mit Sicherheit nicht vegan.
- E471: Der Zusatzstoff E471 dient häufig als Emulgator in der Margarine. Er kann zwar aus Pflanzen gewonnen werden, wird jedoch häufiger aus tierischen Fetten erzeugt. Um sicher zu gehen, dass es sich um die pflanzliche Variante handelt, sollte auf ein Vegan-Siegel (z.B. V‑Label, Vegan-Blume) oder eine vergleichbare Hersteller-Kennzeichnung geachtet werden.
- Omega-3-Fettsäuren: Einige Margarinen sind mit Speisefettsäuren angereichert, die tierischen Ursprungs sind. Dazu gehören Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl.
- Vitamin D: Industriell erzeugtes Vitamin D wird in der Regel aus Wollwachs (Lanolin) hergestellt und ist damit fast nie vegan. Auch hier sollte, um sicher zu gehen, auf ein Vegan-Siegel (z.B. V‑Label, Vegan-Blume) geachtet werden.
Zum Glück gibt es allerdings zunehmend Hersteller, die rein pflanzliche Margarine herstellen und diese auch dementsprechend kennzeichnen.
Auch wir von BäckerBox verwenden in unseren Produkten hauptsächlich Margarine als Fett- bzw. Butterersatz, die zu 100 % aus pflanzlichen Zutaten besteht. Ob Cakepops, Cupcakes, Kekse, Brownies oder Blondies – uns kommt garantiert kein tierisches Fett in die Box.
3. Kuchen mit Öl statt Butter
Butter kann in den meisten Rezepten ganz einfach durch Öl ersetzt werden. Der tolle Nebeneffekt dabei: Der Kuchen-Teig wird ganz besonders geschmeidig, seidig und saftig. Mit bestimmten Ölen, die einen intensiveren Eigengeschmack haben als andere, kann – wenn gewünscht – der Geschmack außerdem intensiviert werden.
Für Nusskuchen beispielsweise können aromatische Öle wie Mandelöl, Walnussöl oder Erdnussöl verwendet werden. Für herzhafte Backwaren aus der Mittelmeerküche, beispielsweise Foccacia, eignet sich Olivenöl. In der Regel kommen zum Backen süßer Küchen aber eher geschmacksneutrale Öle wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl zum Einsatz.
Bei der Umrechnung von Butter in Öl gilt:
Angegebene Menge an Butter x 0,8 = Menge an Öl.
Sind im Rezept also 100 g Butter vorgesehen, können diese durch 80 g Öl ersetzt werden.
4. Kokosfett statt Butter
Kokosfett, auch als Kokosöl bezeichnet, ist ein aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnenes Fett. Aufgrund seiner wandelbaren Eigenschaften sowie seines einzigartigen Kokosaromas ist Kokosöl ein hervorragender Butterersatz beim Backen.
Je nachdem, ob im Rezept festes / streichfestes Fett oder flüssiges Öl benötigt wird, sollte das Kokosöl zunächst in die entsprechende Form gebracht werden:
- Im Kühlschrank ist das Kokosfett fest und von der Optik her milchig. Zum Backen ist diese Konsistenz eher ungünstig.
- Bei Zimmertemperatur ist das Kokosfett streichfest und lässt sich ganz einfach wie Butter mit einem Messer aus dem Glas nehmen. In dieser Form eignet es sich besonders gut für die Herstellung von Rührteig. Dabei empfiehlt es sich, das Kokosfett zunächst mit Zucker cremig zu rühren und anschließend die weiteren Zutaten hinzuzugeben. Durch die eingeschlagene Luft wird der Teig so schön luftig.
- Wird das Kokosfett in der Mikrowelle oder im Wasserbad erwärmt, wird es flüssiger und klarer. In dieser Form lässt es sich auch gut mit den anderen feuchten Zutaten verquirlen und anschließend mit den trockenen Zutaten mischen.
Anders als Butter enthält Kokosfett kein Wasser. Die im Rezept angegebene Menge an Butter muss deshalb für Kokosöl umgerechnet werden.
Bei der Umrechnung von Butter in Kokosöl gilt:
Angegebene Menge an Butter x 0,6 = Menge an Kokosöl
Sind im Rezept also 100 g Butter vorgesehen, können diese durch 60 g Kokosfett ersetzt werden. Bei Bedarf kann, um die gewünschte Konsistenz des Teigs zu erzielen, noch schlückchenweise etwas Wasser hinzugefügt werden.
Extra-Tipp: Kokosfett eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften und seines feinen Geschmacks auch hervorragend als Butterersatz für Torten- und Kuchenglasur sowie Toppings für Cupcakes oder Muffins. In unserem Blogbeitrag vegane Muffins verraten wir Dir, wie Du Deine Muffins aufpeppen und mit simplen Tricks zu echten Hinguckern zaubern kannst.
5. Frucht- und Nussmuse
Schon gewusst? Neben Öl, Margarine und Kokosfett kann auch Frucht- sowie Nussmus zum Teig hinzugefügt werden. Dabei gibt es jedoch die ein oder andere Kleinigkeit zu beachten..
Fruchtmus statt Butter
Ob Bananenmus, Pflaumenmus, Apfelmus, Birnenmus oder eine Mischung daraus – Fruchtmuse eignen sich hervorragend als vegane Alternative für Butter und sorgen dafür, dass der Teig extra saftig wird. So kann auch auf die Zugabe von zusätzlichem Zucker verzichtet werden.
Die Wahl der Fruchtsorte ist abhängig von Deinem individuellen Geschmack wie auch von der Art des Gebäcks: Während der Apfelgeschmack durch das Backen fast vollständig verloren geht, verleihen Banane und Pflaume dem Gebäck eine fruchtige Süße. Dank des natürlich erhaltenen Fruchtzuckers kann Fruchtmus also auch einen Teil des Zuckers im Rezept ersetzen.
Bei der Umrechnung von Butter in Fruchtmus gilt:
Angegebene Menge an Butter = 50 % Fruchtmus + 50 % Margarine oder Öl
Extra-Tipp: Reife Bananen und Apfelmus eignen sich aufgrund ihrer bindenden Eigenschaften auch als veganer Ei-Ersatz für Teige von Keksen, Waffeln, Cookies und Rührkuchen. Was es hierbei zu beachten gibt, erfährst Du in unserem Artikel Ei-Ersatz beim Backen.
Nussmus statt Butter
Unschlagbar beim Backen ohne Butter ist Nussmus. Neben dem hohen Gehalt an wertvollen Fetten bringen die enthaltenen Nüsse einen einzigartigen Eigengeschmack mit. Vor allem Erdnussmus, Haselnussmus und Cashewmus verfeinern Gebäck wie Kekse & Co. mit einer kräftigen, nussigen Note. Wer es lieber dezent mag, kann auch zu Mandelmus greifen, der neutralsten Variante unter den Nussmus-Sorten.
Bei der Umrechnung von Butter in Nussmus gilt:
Angegebene Menge an Butter = 50 % Nussmus + 50 % Margarine oder Öl
Da der Teig durch das Mus etwas flüssiger wird, sollten die vorgesehenen Mengen flüssiger Zutaten, beispielsweise Pflanzendrink, etwas reduziert werden. Die Menge an Backpulver dagegen sollte erhöht werden.
6. Avocado als Butterersatz beim Backen
Die Avocado ist bekannt für ihren hohen Fettgehalt, weshalb sie sich auch hervorragend eignet, um Butter im Teig zu ersetzen. Da sie von Natur aus keinen intensiven Eigengeschmack mit sich bringt, wird sie auch in süßem Gebäck nicht groß auffallen.
Bei der Umrechnung von Butter in Avocado gilt:
In manchen Rezepten, beispielsweise für cremige Brownies oder Cookies, kann die angegebene Menge an Butter 1:1 durch Avocado ersetzt werden. In anderen Rezepten, beispielsweise trockenen Rührkuchen, sollte das Avocadomus nur ca. 50 % der angegebenen Buttermenge ersetzen und mit 50 % Pflanzenöl angereichert werden.
7. Kuchen mit Joghurt statt Butter
Wer auf der Suche nach einer leichteren und kalorienärmeren Variante ist, kann die Butter im Teig auch durch eine vegane Joghurt-Alternative wie Sojajoghurt, Kokosjoghurt, Haferjoghurt, Mandeljoghurt oder ähnliches ersetzen. Das klappt besonders gut für Muffinteige, weniger aber für Teige, die feste Fette benötigen.
Um eine optimale Konsistenz des Teiges zu erreichen, sollte der Joghurt zuvor jedoch unbedingt mit etwas Grieß vermengt werden. Sollte das Gebäck nach der angegebenen Backzeit dennoch sehr feucht sein, kann es einfach etwas länger im Backofen bleiben.
Bei der Umrechnung von Butter in Joghurt gilt:
Angegebene Menge an Butter x 1,2 = Menge an Joghurt
Bei einer im Rezept vorgesehenen Menge von 100 g Butter werden also etwa 120 g veganer Joghurt mit 1 EL Grieß vermengt.